Im tiefen Herzen Afrikas. Roman by Carter Coleman

Im tiefen Herzen Afrikas. Roman by Carter Coleman

Autor:Carter Coleman [Coleman, Carter]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783105607640
Herausgeber: FISCHER E-Books
veröffentlicht: 2015-12-21T16:00:00+00:00


»Wie war denn San Francisco? Sind Madeline und Melanie noch dort?« fragte Jordan, als sie den Flughafen im Auto verließen.

»Können wir uns nicht unterhalten?«

Anna funkelte ihn an und drehte dann den Kopf, um durchs Fenster zu blicken.

Für eine Viertelstunde folgten sie schweigend einer altvertrauten Strecke, die am Defense Depot, der Liberty Bowl und den hohen Bäumen und Villen von Mid Town vorüberführte. Jordan erinnerte sich, wie sie das letzte Mal nach einer Woche in Mexiko vom Flughafen fortgefahren waren. Er bog in die Vinton ein und hielt dann auf dem Fahrweg bei einem Bungalow.

»Stell bitte das Fahrrad in die Garage«, sagte Anna und stieg aus. Sie überquerte den Hof und trat durch die Vordertür ein. Jordan öffnete die Rückseite des Wagoneer, hob Annas Stumpjumper heraus und rollte das Fahrrad in die Garage, knapp vorbei an Annas Saab, und stellte es gegen die hintere Mauer. Er nahm einen Karton mit Büchern und Kleidern aus dem Auto und trug ihn hinein. Das Haus war heiß und stickig.

Anna saß auf einem großen Sofa mit einem weißen Schonbezug und sah gerade einen Stapel Post auf einem Glastisch durch. Über ihr surrte ein Deckenventilator, der die Papiere auf dem Tisch bewegte.

»Stell den Karton nur hin.« Anna hob den Kopf. »Danke, Rutledge. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mich für eine Weile in Ruhe lassen würdest. Ich muß jetzt hinüber zum Haus meiner Mutter. Ich werde dich sicher noch sehen.«

»Ich liebe dich, Anna. Ich liebe dich mehr, als ich je einen anderen Menschen geliebt habe. Das Chaos, das ich angerichtet habe, bringt mich um.« Jordan stellte den Karton auf den Boden und trat auf Anna zu. Es gab andere Mädchen, die er haben konnte, aber er wollte keine andere. Er wollte eine neue Chance. Er war davon überzeugt, daß er ihr treu sein konnte. »Oh, Gott, ich liebe dich.« Er ließ sich neben ihr aufs Sofa fallen. »Ich geh’ gleich. Ich möchte dich nur für einen Augenblick halten.«

Anna sah seinen Schmerz, und ihr Gesicht bekam einen weicheren Ausdruck. Sie breitete ihre Arme, und Jordan lehnte sich gegen sie und hielt sie ganz fest. Er begann, an ihrer Schulter zu weinen. Sie streichelte seine Schulter und sagte resigniert: »Du bist ja ein so egoistischer Schuft.«

»Es tut mir leid«, sagte Jordan und bog seinen Kopf zurück, um ihr in die tiefblauen Augen zu schauen. Auf ihrem Gesicht waren Tränen. »Ich möchte von vorn anfangen.«

»Leid tun reicht aber nicht.«

Jordan drückte seinen Mund auf ihre Lippen und spürte, wie die Tränen über die beiden Gesichter liefen. Er bedeckte ihr Gesicht und ihren Hals mit Küssen und begann ihr Hemd aufzuknöpfen, wobei seine Lippen mit jedem Knopf, den er öffnete, tiefer wanderten.

Plötzlich wurde ihr Körper steif, und sie stieß ihn zurück.

»Scher dich hier jetzt raus!« sagte sie mit harter Stimme, während sie gleichzeitig schluchzte. Dann schrie sie fast gellend: »Raus!«



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